Autobahngebühr könnte zu mehr Unfällen auf Bundesstraßen führen / Bundesverkehrsministerium hält sich mit Unfallprognosen zurück
Wenn die Autobahngebühr kommt, steigt die Zahl der Verkehrstoten in Deutschland. Wie AUTO BILD in der am Freitag erscheinenden Ausgabe (Heft 43, Erscheinungstermin 28. Oktober 2011) berichtet, gehen zahlreiche Verkehrsexperten von einem Anstieg der Unfalltoten aus, sollte die Pkw-Maut tatsächlich kommen. Uwe Beckmeyer, verkehrspolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion rechnet damit, dass Autofahrer „aus Kostenersparnissen Umwege in Kauf nehmen“ werden. Anders als bei der Lkw-Maut rechnet er mit der „Verdrängung von Verkehren auf nachgeordnete Bundes- und Landesstraßen.“ Das führe zwangsläufig auch zu mehr Verkehrstoten, so der Politiker zu AUTO BILD…
Auch der ADAC prognostiziert einen Anstieg: Demnach wäre jeder fünfte Autofahrer nicht bereit, fürs Fahren auf der Autobahn eine zusätzliche Gebühr zu bezahlen. Sollte diese Annahme zutreffen, wären 350 Verkehrstote zusätzlich pro Jahr zu befürchten – eine Steigerung um knapp zehn Prozent im Vergleich zu den aktuellen Zahlen. Die Zahl der Verkehrstoten in Deutschland sank in den vergangenen 20 Jahren auf den historischen Tiefstand von 3.648 im Jahr 2010.
Das Bundesverkehrsministerium hält sich mit Unfallprognosen im Zusammenhang mit der Pkw-Maut derweil zurück. Gegenüber AUTO BILD sagte ein Sprecher von Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU), dass „Überlegungen über mögliche Auswirkungen für Gespräche im Koalitionsausschuss vorgehalten werden“. Eine unabhängige Studie, die Klarheit in dieser Frage bringen könnte, hat das Bundesverkehrsministerium indes noch nicht in Auftrag gegeben. [autobild]