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Vorbericht F1 Rennen Valencia

F1 Sebastian Vettel

Nach Monaco und Kanada ist der Große Preis von Europa am kommenden Wochenende der dritte Straßenkurs in Folge. In Valencia erwartet die Formel 1- Piloten eine Strecke mit vielen Kurven, 25 insgesamt. In Kombination mit den wahrscheinlich hohen Temperaturen führten diese Anforderungen zur Nominierung der soften und der Medium-Reifen.

Valencia ist dafür bekannt, dass Überholmanöver schwierig sind. Daher wird wie in Monaco das Qualifying eine wichtige Rolle spielen. Entsprechend groß ist die Bedeutung der schnellen P Zero Yellow, mit deren Hilfe sich die Fahrer eine optimale Startposition erfahren können. Während des Rennens werden die P Zero White dank ihrer Konstanz im Vordergrund stehen.

Viele der Kurven sind schnell und gehen direkt ineinander über. Dabei bleibt nicht viel Platz für Überholmanöver. Auch die Geschwindigkeiten der Autos unterscheiden sich in diesen Passagen kaum. Die letzte Kurvenfolge wird mit 290 km/h durchfahren. Kurz darauf bremsen die Piloten stark ab und verringern ihr Tempo innerhalb von nur 130 Metern von 310 km/h auf 60 km/h. Dabei wirken Kräfte von 5,2 G auf die Reifen, das Risiko blockierender Räder ist groß. Layout und Charakteristik der Strecke sowie die wenigen Überholmöglichkeiten führen dazu, dass die Rennstrategie im Mittelpunkt steht. Positionswechsel finden in Valencia oft in der Boxengasse
statt. Im vergangenen Jahr waren die führenden alle mit derselben Strategie unterwegs: Sie starteten auf den soften Reifen, machten drei Stopps und fuhren den letzten Stint auf den Medium-Reifen.

Wie bei allen Straßenkursen wird sich die Strecke im Verlauf des Wochenendes merklich verändern und schneller werden, je mehr Gummi sich auf dem Asphalt ablagert. Paul Hembery, Direktor Motorsport bei Pirelli, sagt: „Valencia unterscheidet sich deutlich von den beiden vorherigen Straßenkursen: Die Strecke ist schneller, die Temperaturen sind höher und es wird eine Menge Energie durch die Reifen geleitet. Die größte Gemeinsamkeit sind die Schwierigkeiten beim Überholen. Umso wichtiger ist das Qualifying. Daher erwarten wir ein relativ einfaches Rennen mit zwei oder drei Boxenstopps, je nachdem, für welche Taktik sich die Teams
entscheiden – auch wenn es im vergangenen Jahr ein Team sogar mit einer Ein-Stopp-Strategie versuchte. Das Wetter sollte das ganze Wochenende über warm sein. Temperaturschwankungen und Überraschungen erwarten wir hier eher nicht. Die Kombination aus soften und Medium-Reifen haben wir in diesem Jahr bisher öfter benutzt als alle anderen Varianten. Denn es hat sich erwiesen, dass diese beiden Mischungen die perfekte Verbindung aus Leistung und Haltbarkeit darstellen. So können sie Fahrer je nach Bedarf schnell Geschwindigkeit abrufen oder von längeren Stints während des Rennens profitieren.“

Pastor Maldonado (Williams F1 Team) erklärt: „Valencia ist kein typischer Kurs. Denn es ist eine Mischung aus normaler Rennstrecke und regulärer Straßen, die das ganze Jahr in Betrieb sind. Und es ist immer schwierig, diese beiden Elemente unter einen Hut zu bekommen. Die Strecke entwickelt sich mit jeder Session weiter. Sie hat recht lange Geraden und einige langsame Kurven, wodurch es schwierig ist, die richtige Balance für das Auto zu finden. Die Luft- und die Streckentemperatur werden hoch sein. Und es ist ein langes Rennen. Daher ist dieses Rennen eine echte Herausforderung für die Reifen. Für ein gutes Ergebnis muss also auch das
Reifenmanagement der Fahrer stimmen. Es ist hilfreich, wenn ein Fahrer vor dem Rennen Reifen sparen kann. Ein zusätzlicher Satz ist im Rennen ein Vorteil.“

Jaime Alguersuari (Pirelli Testfahrer) meint: „Ich mag Valencia sehr, denn für mich ist es ein weiteres Heimrennen! Durch die vielen unterschiedlichen Kurven ist es eine sehr schwierige Strecke. Und es ist schwer, zu überholen. Auch für Fehler ist nicht der geringste Platz vorhanden. Es ist das, was ich eine „Stopp und Start“-Strecke nenne. Denn während der Stopps und beim Start entscheidet sich alles. Die Reifen müssen in Valencia viel arbeiten. Es wird oft gebremst und die Pneus müssen einiges an Traktion liefern: ein wenig wie in Kanada. Neben der richtigen Geschwindigkeit ist eine gute Traktion entscheidend für eine schnelle Runde. In Valencia sind die Autos mit wenig Abtrieb unterwegs: Ein weiterer Faktor, der auch den Reifenabrieb beeinflusst.“

Technische Daten:

  • Bei mehreren Bremsmanövern aus mehr als 300 km/h müssen die Bremsen in Valencia
    hart arbeiten. Vor allem die Vorderreifen werden dabei in die Pflicht genommen, die das
    Auto zur selben Zeit abbremsen und lenken müssen. Hier wirken zwei unterschiedliche
    Kräfte auf sie ein. Die größten Längskräfte in Valencia entstehen aber eher durch die
    Traktion als durch das Bremsen.
  • Die 25 Kurven von Valencia verlangen nach einem Setup, mit dem das Auto präzise
    gelenkt werden kann. Dafür wäre zum Beispiel eine steifere Aufhängung ideal. Gleichzeitig
    muss die Aufhängung weich genug sein, um ausreichend mechanischen Grip in den
    langsamen Kurven zu liefern. Wie immer muss der passende Kompromiss gefunden
    werden.
  • Der Asphalt in Valencia ist nicht besonders rau. Zu Beginn des Wochenendes ist er eher
    rutschig. Durch den ständigen Bedarf an Traktion müssen die Hinterreifen hart arbeiten,
    daher werden die Teams ein Auge auf den Verschleiß haben.

Bisherige Reifenwahl

P Zero Red P Zero Yellow P Zero White P Zero Silver
Australien Soft Medium
Malaysia Medium Hart
China Soft Medium
Bahrain Soft Medium
Spanien Soft Hart
Monaco Supersoft Soft
Kanada Supersoft Soft
Europa Soft Medium

Pirelli in Spanien:

  • Während der Vorbereitung zur ersten Formel 1-Saison testete Pirelli zwei Male in Valencia,
    aber nur auf der permanenten Rennstrecke vor der Stadt, nicht auf dem 2008 eröffneten
    und 5,419 Kilometer langen Straßenkurs.
  • Spanien ist zur Zeit das einzige Land, in dem derzeit noch zwei Formel 1-Rennen
    ausgetragen werden: in Barcelona und in Valencia. Beim Großen Preis von Spanien im
    vergangenen Monat holte Pastor Maldonado den ersten Sieg für Williams seit acht Jahren

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