Land_Rover Freelander_1

Land Rover Freelander Probefahrt

(dmd). Muss nicht, aber kann. Der Land Rover Freelander ist und bleibt der Prototyp des Offroaders für wirklich harte Kerle. Wer mit ihm unterwegs ist, nutzt den Allrad-Antrieb zwar auch nicht ständig, aber im Gegensatz zu den absoluten Soft-SUV-Fahrern doch immer mal wieder gern. Nichtsdestotrotz bietet die neu überarbeitete Version des Freelanders ein Plus an Komfort. Wir haben uns mit dem Kompakten in seiner zweiten Generation auf Probefahrt begeben.

Optisch unterscheidet sich der überarbeitete Brite vom Vorgängermodell vor allem durch LED-Leuchteinheiten an Front und Heck. Die markante bullige Form bleibt erhalten. Im Interieur wurde das Kombi-Instrument um ein fünf Zoll großes Display erweitert und die Mittelkonsole modernisiert. Gestartet wird nun per Knopfdruck, der Schlüssel kann in der Tasche bleiben. Für mehr Komfort sorgen je nach Ausstattungslinie oder optional eine Rückfahrkamera, moderne Audiosysteme sowie eine Standheizung. Ledergestühl gibt es ebenfalls.

Die Kraft wird bei den Allrad-Versionen über ein Haldex-Hinterachsdifferential permanent an alle vier Räder übertragen. Das Allradsystem reagiert in knappen 150 Millisekunden auf Traktionsverluste und verändert unverzüglich die Verteilung der Antriebskraft zwischen Vorder- und Hinterrädern. Wer also mag und darf, könnte sich abseits der befestigten Wege begeben, zumal die Bodenfreiheit 22 Zentimeter beträgt, die Watttiefe 50 Zentimeter. Der Fahrer kann zwischen den vier Fahrprogrammen (Normalfahrt, Gras/Schotter/Schnee, Schlamm und Spurrillen sowie Sand) wählen. Ähnlich wie bei der Konkurrenz schöpfen die meisten Freelander-Fahrer das Potential ihres Allradlers nicht aus.

Das gute Offroader-Image hat auch nicht unter der seit zwei Jahren verfügbaren Frontantriebsvariante gelitten. Die Kunden ignorieren diese einfach weitgehend, nur fünf Prozent verzichten auf den Allradantrieb. Der Rest will einen „richtigen“ Land Rover. Dazu gehört auch ein Diesel. Der 2,2-Liter mit den zwei Leistungsstufen 110 kW/150 PS und 140 kW/190 PS vereint über 90 Prozent der Bestellungen auf sich. An dieser hohen Selbstzünderquote wird auch der neue Benziner nichts ändern.

“Alternative zu: VW Tiguan, Kia Sportage, Hyundai ix35
Passt zu: Menschen, die Camilla besser finden als Lady Di”

Dabei handelt es sich um den bereits aus dem Range Rover Evoque bekannten 2,0-Liter-Vierzylinder-Turbo mit 177 kW/240 PS. Dieser ersetzt den bisherigen 3,2-Liter-Sechszylinder mit 171 kW/233 PS und kostet ab 37.300 Euro inklusive Allradantrieb. Der Turbo ist an eine Sechsstufen-Automatik gekoppelt und verbraucht rund einen Liter weniger als der Sechszylinder. Wobei weniger immer noch nicht richtig genügsam ist. Der Vierzylinder weist nun einen Durchschnittsverbrauch von 9,6 Litern auf, das entspricht CO2-Emissionen von 224 Gramm. Er beschleunigt das kompakte SUV in knapp neun Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100. Mit 340 Nm im Rücken fühlt sich das Fahren mit dem Benziner jederzeit souverän an. Von Betulichkeit ist nichts zu spüren. Die Automatik schaltet butterweich.

Nur der Blick auf den Bordcomputer stört dabei. Er zeigte Werte um zwölf Liter an. Zur Ehrenrettung des Triebwerks sei allerdings erwähnt, dass es dabei schnell über die Autobahn ging. Trotz der verbesserten Leistungs- und Verbrauchswerte dürfte also der Benziner im Vergleich zu den angebotenen sparsameren Dieselaggregaten weiterhin nur eine untergeordnete Rolle spielen. Zumal der kleine Diesel mit Allrad sowie Sechsgang-Getriebe bereits ab 29.900 Euro in der Liste steht. Der Benziner wird jedoch erst ab 37.300 Euro angeboten, wenn auch in einer höheren Ausstattungsstufe als der Einstiegsdiesel. Der durchschnittliche Freelander-Kunde legt indes gar nicht so viel Wert auf Komfort und ist mit der recht umfangreichen Basis zufrieden.

Land Rover Freelander – Technische Daten:
fünftüriger, fünfsitziger SUV der Kompaktklasse; Länge: 4,50 Meter, Breite: 1,91 Meter (2,20 Meter mit ausgeklappten Außenspiegeln), Höhe 1,74 Meter, Radstand 2,66 Meter, Kofferraumvolumen: 755 – 1.670 Liter

Benziner
2,0-Liter-Direkteinspritzer, Sechsgang-Automatik, Allradantrieb, 177 kW/240 PS, max. Drehmoment: 340 Nm bei 1.750 U/min, 0-100 km/h: 8,8 s, Vmax: 200 km/h, Verbrauch 9,6 l/100 km, CO2-Ausstoß: 224 g/km, Effizienzklasse F
Preis ab 37.300 Euro

Diesel
2,2-Liter-Diesel, Sechsgang-Getriebe, Frontantrieb, 110 kW/150 PS, max. Drehmoment: 420 Nm bei 2.000 U/min, 0-100 km/h: 11,7 s, Vmax: 181 km/h, Verbrauch 6,0 l/100 km, CO2-Ausstoß: 158 g/km, Effizienzklasse B
Preis ab 28.200 Euro

2,2-Liter-Diesel, Sechsgang-Getriebe, Allradantrieb, 110 kW/150 PS, max. Drehmoment: 420 Nm bei 2.000 U/min, 0-100 km/h: 11,7 (11,2) s, Vmax: 181 km/h, Verbrauch 6,2 (7,0) l/100 km, CO2-Ausstoß: 165 (185) g/km, Effizienzklasse B (C)
Preis ab 29.200 (31.460) Euro

Werte in Sechsstufen-Automatik
2,2-Liter-Diesel, Sechsstufen-Automatik, Allradantrieb, 140 kW/190 PS, max. Drehmoment: 420 Nm bei 2.000 U/min, 0-100 km/h: 9,5 s, Vmax: 190 km/h, Verbrauch 7,0 l/100 km, CO2-Ausstoß: 185 g/km, Effizienzklasse C
Preis ab 37.300 Euro

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