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Mercedes A-Klasse als Gebrauchtwagen im Test

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Mercedes A-Klasse im Test. Foto: dmd/Mercedes

Die alte Mercedes Elch A-Klasse hatte es nicht leicht. Von dem Image des “Rentner-Auto” weg zu kommen, war beinahe unmöglich für die Mercedes A-Klasse der Generation von 1997 bis 2012. Und auch wir (Autodinos Frau) hatten einige schlechte Erfahrungen mit dem kleinen Mercedes gemacht (Bremsscheiben, Automatik nach nur 20.000 Kilometern hinüber). Und obwohl sich bestimmte Mängel beim TÜV noch bemerkbar machen – im Großen und Ganzen schneidet die A-Klasse jedoch bei den Prüfungen ganz gut ab. Wir unterzogen die A-Klasse dem Gebrauchtwagen-Check.

Karosserie und Innenraum der A-Klasse

Die alte A-Klasse nahm einen aktuellen Trend vorweg: den des Hoch-Sitzens. Dadurch, dass ein Teil des Antriebs unter dem Fußboden liegt, ist die Sitzposition ungewöhnlich weit oben. Bequem einsteigen, viel Übersicht haben und trotzdem ein wendiges Auto fahren – was heutzutage auf diverse Mini-SUVs zutrifft, das bietet die alte A-Klasse schon seit mehr als 15 Jahren. Mit ihrem Ruf als „Rentner-Auto“ kann sie allerdings nicht mit den aktuellen Trend-Wagen konkurrieren. Dafür bietet sie ordentlich Platz und eine sehr variable Rückbank. Von der ersten Generation gibt es ab 2001 eine Langversion, deren Radstand um 17 Zentimeter länger ist. Das Modell ab 2004 gibt es auch als Dreitürer, genannt Coupé.

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Mercedes A-Klasse im Test. Foto: dmd/Mercedes

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So eine Mercedes A-Klasse mit „Ölsardinendosen-Sonnenrollo“ hatten wir auch. Fast Cabrio Feeling. Feine Sache. Foto: dmd/Mercedes

A-Klasse Antrieb und Fahrwerk

In der ersten Generation hatte der kleine Benz allerlei Probleme mit dem Antrieb – wegen zu viel Hitze platzten Motoren, Steuerketten und Keilriemen rissen. Diese Reparaturen müssten allerdings bereits erledigt worden sein. Ab 2004 hatten die Benzin- und Diesel-Motoren eine Leistung zwischen 60 kW/82 PS und 142 kW/193 PS. Die A-Klasse ist für den Stadtverkehr ausgelegt, daher reicht ein mittlerer Benziner. Das Fahrwerk ist hinreichend komfortabel, aber nicht unbedingt bequem auf langen Strecken.

Ausstattung und Sicherheit

Seit dem Elchtest hat der Kompakte serienmäßig ESP, was ihn davon abhält, umzukippen. 1999 bekam die A-Klasse vier von fünf Sternen im Euro-NCAP-Crashtest, der Nachfolger bekam 2005 fünf Sterne. Mercedes-typisch ist die Zubehör-Liste lang. Ebenfalls typisch: Auch im kleinsten Mercedes waren Holzeinlagen im Innenraum zu bekommen.

Mercedes Qualität?

Korrosion an tragenden Teilen bemängeln TÜV-Prüfer höchstens ab und zu bei der ersten Generation (1997-2004). Immer wieder auftretendes Problem bei beiden Generationen ist allerdings Rost an den Türkanten. Auch die Automatik-Getriebe beider Generationen machen wiederkehrend Probleme. Die jüngere Generation der A-Klasse wird nur bei den Bremsscheiben richtig auffällig, sie sind öfter der Grund fürs Nichtbestehen der HU. Die Wirkung der Fußbremse wird auch bei den älteren Modellen bemängelt, hier verhindern aber die Bremsleitungen und –schläuche überdurchschnittlich oft eine TÜV-Plakette. Bei dem seit 1997 gebauten Modell werden mit den Jahren die Gummilager an der Hinterachse weich, das gilt auch für ältere Modelle der zweiten Generation.

Fazit

Auch wenn sie einen turbulenten Start hatte, ist die A-Klasse doch in den meisten Fällen beim TÜV kein Wackelkandidat. Sie schneidet – je nach Jahrgang – durchschnittlich oder überdurchschnittlich gut ab, wobei die sechs bis sieben Jahre alten Modelle nach der TÜV-Statistik aktuell am besten dastehen. Die älteren Modelle gibt es schon günstig, mit gut 100.000 Kilometern kosten sie etwa ab 1.500 Euro. Für neuere Modelle investiert man ab rund 5.000 Euro. Einige weniger HU-relevante Macken hat die A-Klasse auch, es empfiehlt sich eine ausgiebige Probefahrt. Ihren Ruf als „Rentner-Auto“ wird sie wohl nicht mehr los. Will man die A-Klasse gebraucht kaufen, hat das aber auch Vorteile. Wer will schon einen Wagen von einem Jungspund kaufen, der die Kupplung mit Kick-downs und den Motor mit Höchstgeschwindigkeiten strapaziert hat? (dmd)

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