Geschichte vom Wunderbaum

Die Geschichte vom Wunderbaum

Wen interessiert schon die Geschichte vom Wunderbaum mag so mancher fragen?! Kurze Antwort: mich! Nachdem ein Spaßvogel mir im letzten Sommer eine halbe Currywurst durch die Lüftungsgitter unter der Frontscheibe gedrückt und ich bei der Putzaktion wohl einige Wurst- und Soßenreste übersehen hatte, begann mir die Sache nur eine Woche später schwer zu stinken.

Nach weiteren Reinigungsaktionen, besorgte ich mir – ganz altbacken – einen Wunderbaum, den es mittlerweile ja in „Tausend“ Geruchsvarianten gibt. Am Spiegel baumelnd, begann ich darüber nachzusinnen, wer und warum den Wunderbaum erfand.

Hier also die Geschichte vom Wunderbaum:

Anfang der 1950er-Jahre stinkt es nordamerikanischen Farmern in ihren alten Autos. Sie stört beispielsweise der Geruch der transportierten Tiere oder von verschütteter Milch.

In ihrer stinkenden Not beauftragen sie den kanadischen Chemiker Julius Sämann mit der Suche nach einer Lösung ihres Problems. Der Experte findet eine Antwort, indem er einen porösen Karton mit Kiefernnadelöl tränkt.

Das Material gibt seine würzigen Duftstoffe nach und nach ab und so bleibt der intensive Naturduft längerfristig erhalten. Seinem innovativen Produkt gibt Sämann in Abwandlung des Designgrundsatzes „form follows function“ die Umrisse eines kleinen Nadelbaums – der „Wunderbaum“ ist geboren.

Die Geschichte vom Wunderbaum ist eine Erfolgsgeschichte: Fortan baumelt das Bäumchen vor allem in Autos. Der Platz am Innenspiegel nahe der Windschutzscheibe wird zum perfekten Präsentationsschaufenster.

So verschafft sich der Wunderbaum seinen eigenen Werbeauftritt. Er startet seinen Siegeszug um die ganze Welt und wird zum Symbol für Frische – in Privatfahrzeugen genauso wie als Service für die Fahrgäste in Taxis.

Julius Sämann ist geschäftstüchtig. Er gründet nicht nur ein eigenes Unternehmen für Herstellung und Vertrieb des Wunderbaums, sondern bietet frühzeitig unterschiedliche Düfte an. Neben „Royal Pine“ (Fichtennadel) gibt es „Spice“ (Gewürze) und „Bouquet“ (Blumenduft).

Schon bald kann mit „Caribbean Colada“ Südseeluft einziehen, aber auch „Vanillaroma“ oder vor allem der Neuwagenduft „New Car Scent“ werden zu Verkaufsschlagern.

Die Geschichte vom Wunderbaum – eine never ending story, denn der Wunderbaum ist mit seinen vielen Duftvarianten bis heute erfolgreich, weil er eine einfache Möglichkeit der Luftverbesserung bietet.

Geschichte vom Wunderbaum
Geschichte vom Wunderbaum. Maybach Zeppelin Flakonbeduftungsanlage  auf der Mittelkonsole

Das Exponat aus der Reihe der „33 Extras“ im Mercedes-Benz Museum (Link zur Fotogalerie vom Museum) hat übrigens die Duftnote „Grüner Apfel“, doch das nur nebenbei.

Natürlich gibt es mittlerweile auch andere technische Möglichkeiten für duftende Elebnisse.

2009 feiert im Maybach Zeppelin eine Flakonbeduftungsanlage ihre Weltpremiere. Auf Tastendruck erzeugt sie dank raffinierter Technik und hochwertiger Parfums ein Dufterlebnis.

Kernstück ist eine von innen beleuchtete Acrylglaskugel auf der Fondmittelkonsole, die der Maybach Zeppelin-Eigner auch mit seinem Wunschparfum versehen kann.

P.S.: eines dürft Ihr bei einem neuen Wunderbaum keinesfalls machen. Die komplette Verpackung entfernen. Denn dann wünscht Ihr Euch den Currywurstgeruch zurück. Das könnte ich mir nur in einem Falle vorstellen. Wenn mir einer ne Dose Thunfisch unter den Sitz legen würde… (Fotos: Daimler-Benz)