Audi RS 3

1-2-4 5-3 Audi RS 3 Sportback

Der Kenner weiß, was die Zahlenfolge 1-2-4 5-3 beim Audi RS 3 Sportback bedeutet: es ist die Zündfolge dieses erquickenden Fünfzylinders, über den mein Vater einst sagte, „als Fünfzylinder sei der Motor weder Fleisch noch Fisch!“ Heute weiß ich das dies nicht stimmt!

Ich bin das kernige Aggregat im Audi TT gefahren uns es war einfach nur geil. Der Sound erzeugt Gänsehaut. Ähnlich wie der Triple meiner Triumph!

Audi RS 3
Audi RS 3

Auch den neuen Audi RS 3 2021 wird es wieder als Steilheckmodell namens Sportback und als Stufenheck geben.

Noch dürfen wir nicht selbst ans Steuer; das übernimmt heute Profi-Rennfahrer Frank Stippler, der erst vor kurzem mit einem Audi R8 LMS GT3 beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring den dritten Platz holte. Seine Aufgabe nach dem Renn-Wochenende: sich in die Drift-Optionen des RS 3 eingewöhnen.

Während die Leistung bei 400 PS (294 kW) verharrt, wächst das maximale Drehmoment um 20 Nm auf 500 Newtonmeter, abrufbar zwischen 5600 und 7000 Umdrehungen in der Minute. Und obwohl der schärfste Konkurrent, der Mercedes-AMG A45 S, nochmals 21 PS stärker ist, nimmt der Audi RS 3 in den Fahrleistungen die Spitzenposition ein: Von 0 auf 100 km/h in 3,8 Sekunden, Höchstgeschwindigkeit 290 km/h.

Der Rivale aus Affalterbach benötigt eine Zehntelsekunde länger für den Standardspurt, und er läuft bereits bei 270 km/h in den Abregler.

Audi RS 3 – vom Start weg Power

Und so lässt die Längsdynamik keine Wünsche offen: Vom Start weg ist die Beschleunigung höchst eindrucksvoll, der unverkennbare Fünfzylinder-Klang erfreut die Sinne. Dank variabler Klappensteuerung kann man noch genug hören – und bleibt im legalen Bereich.

Einen deutlichen Sprung macht der Audi RS 3 bei der Querdynamik: Es gibt sieben Fahrmodi, und zwar neben den vier normalen Modi (efficiency, comfort, auto, dynamic) drei spezifische namens RS Individual, RS Performance und RS Torque Rear.

Audi RS 3
Audi RS 3

Der RS-Individual-Modus ist für schnelles Fahren und sicheren Vortrieb ausgelegt, die RS-Performance-Stufe ist auf die Rundstrecke und Semi-Slick-Reifen abgestimmt, die es in Form des straßenzugelassenen Baumusters Pirelli P Zero Trofeo R Semi-Slicks erstmals ab Werk zu bestellen gibt. Die Reifenpaarung ist übrigens wie beim Vorgänger vorne breiter als hinten.

In der Einstellung RS Torque Rear wird der Großteil des Drehmoments auf die Hinterachse verlagert, um Drift-Einlagen zu erleichtern. Dabei hilft eine Neuentwicklung der Audianer: Der so genannte „Torque Splitter“.

Dabei handelt es sich um links und rechts am Hinterachs-Differential positionierte Lamellen-Kupplungen, die eine aktive Momentenverteilung ermöglichen. Auf den sonst üblichen elektronischen Bremseingriff – eine Billiglösung – kann verzichtet werden.

Wie gut das funktioniert, demonstriert Stippler auf der sehr griffigen, neu asphaltierten Driftfläche des Testgeländes: Eine echte Herausforderung, die durch den Torque Splitter deutlich erleichtert wird. Der Fahrspaß ist auch vom Beifahrersitz aus enorm. Nur die Reifen überleben die Querfahrt nicht sehr lange. Aber das war klar, bei einem Profi, der sich was traut.

Wäre ich gefahren, so hätte es weniger Abrieb gegeben. Aber auch weniger Adrenalin… (we/ampnet/mkn)(Fotos: Auto-Medienportal.Net/Matthias Knödler)