Dieser Test Audi A8 50 TDI Quattro in unserem Testfuhrpark ist echt das Letzte! Das letzte A8-Modell mit Verbrennungsmotor.
Bis es soweit ist, hält die aktuell vierte Generation die Fahnen für die betuchte Käuferschaft hoch. Sie ist 2017 erscheinen und erhielt im letzten Jahr ein gründliches Update.
Unser Test Audi A8 50 TDI Quattro kommt optisch kaum verändert
Optisch nur dezent verändert, doch mit unter anderem digitalen Matrix-LED-Scheinwerfern aufgefrischt. Fünf Motorisierungen, vom V6-TDI mit 286 PS bis hin zum V8-Benziner mit 571 PS in der Sportversion S8, stehen für die Oberklasse-Limousine zur Wahl. Dabei ist der Allradantrieb immer serienmäßig an Bord.
Mit einer Außenlänge von 5,19 Metern ist der Audi eine stattliche Erscheinung. Zum imposanten Erscheinungsbild trägt ebenfalls der ausladend breite Singleframe-Kühlergrill bei, und der üppig dimensionierte Radstand von exakt drei Metern sorgt für ein wohliges Raumangebot im Innern bei.
Die Langversion des A8 bietet Luxus pur
Noch behaglicher geht es in der Langversion zu, die sich auf 5,32 Metern erstreckt und mit einem um 13 Zentimeter verlängertem Radstand aufwartet. Somit qualifiziert sich die XL-Variante zur standesgemäßen Chauffeurs-Limousine, um jedoch in den vollen Genuss der agilen Fahreigenschaften zu kommen, sollte der Firmenchef seinen A8 lieber selbst fahren.
Genauso wie wir, die wir uns für den Test Audi A8 50 TDI Quattro (V6-Diesel) in der regulären Karosserievariante entschieden haben.
Optional, aber genial: Allradlenkung
Das erste optionale Feature lernen wir dann auch gleich schnell zu schätzen: Die Allradlenkung für 1950 Euro extra macht den A8 nicht nur auf kurvigem Geläuf spürbar agiler, sondern auch beim Rangieren in engen Tiefgaragen um einiges handlicher.
Mit ihr schrumpft der Wendekreis von herkömmlichen 12,5 Metern auf 11,4 Meter zusammen. Klingt nach wenig, bewirkt in der Praxis jedoch viel.
Dadurch fühlt sich unser Test Audi A8 50 TDI Quattro trotz seiner opulenten Abmessungen eher wie ein kleineres Fahrzeug aus der Mittelklasse an. Aus diesem Grund gilt die Allradlenkung als eine empfehlenswerte Investition.
Optional, aber genial: Matrixlicht
Ebenso empfehlenswert ist das digitale Matrixlicht für 1820 Euro. Mit der innovativen Scheinwerfer-Technologie wird das LED-Licht noch präziser und mit einer sehr hohen Auflösung angesteuert. Dadurch wird die eigene Fahrspur noch heller ausgeleuchtet, ohne den Gegenverkehr zu blenden.
Dank des hochauflösenden Lichts können außerdem Informationen direkt vor dem A8 auf die Straße projiziert werden. So unterstützt die Lichttechnik den Fahrer an Autobahn-Baustellen und weist ihm bei einer Verschwenkung hilfreich den Weg.
Überhaupt bietet unser Test Audi A8 50 TDI Quattro massenhaft Fahrerassistenten. Über 40 sind es insgesamt, dazu gehört auch das vollautomatische Einparken. Wird es aktiviert, setzt der A8 automatisch den Blinker, wechselt selbsttätig die Fahrstufe auf R und manövriert rückwärts in die Lücke.
Hat der Fahrer zudem eine vorherige Parkmöglichkeit am Straßenrand verpasst, bietet ihm der Luxusliner die freie Stelle nochmals an und tastet sich bei Bedarf wieder langsam von alleine zurück.
Der A8 kann auch per Smartphone-App eingeparkt werden
Selbst in Garageneinfahrten rollt der A8 selbstständig hinein. Und sollte es einmal richtig eng werden, kann der Fahrer seinen A8 auch per Smartphone-App dirigieren – ohne selbst hinterm Steuer zu sitzen.
Der Innenraum: gediegen
Der Fahrer blickt im A8 auf eine digitale Kommandozentrale mit virtuellem Cockpit. Herkömmliche Schalter gibt es so gut wie keine mehr, dafür aber neben dem Multimedia-Bildschirm einen weiteren großen Touchscreen im unteren Bereich der Mittelkonsole.
Das hochauflösende Display unseres Test Audi A8 50 TDI Quattro bietet eine haptische Rückmeldung und lässt sich vielfältig personalisieren. So können etwa Navigationsziele, Telefonnummern oder etwa die eigene Musik-Playlist in einem separaten Feld abspeichert werden und sind dadurch sofort griffbereit.
Selbstverständlich arbeitet im Audi die Sprachsteuerung mit Online-Unterstützung und versteht auch ganze Sätze. Und wurde ein Kommando nicht gleich verstanden, stellt das System konkrete Rückfragen, um genaue Ergebnisse zu liefern.
Das Ganze funktioniert ziemlich zuverlässig und erweist sich als angenehm komfortabel. Dabei gibt die virtuelle Stimme Tipps zu empfehlenswerten Restaurants in der Nähe oder stellt auf Zuruf die gewünschte Wohlfühltemperatur der Klimaautomatik ein.
Das Fahrwerk
Beim Fahren entpuppt sich der Audi als komfortabler Gleiter. Dank serienmäßiger Luftfederung bügelt der Ingolstädter Unebenheiten wie Bodenwellen und Schlaglöcher einfach glatt. Dabei gibt sich die 2,1 Tonnen schwere Chef-Limo überraschend leichtfüßig und folgt mit seiner präzise ansprechenden Lenkung zielgenau dem auferlegten Kurs.
Motor und Verbrauch
Auch der 3,0-Liter-V6-Diesel unseres Test Audi A8 50 TDI Quattro gefällt. Der 286 PS starke TDI entfaltet seine kraftvollen 600 Newtonmeter an Drehmoment bereits bei frühen 1750 Touren und gibt sich durchzugsstark, während die Automatik unauffällig durch ihr Acht-Gänge-Menü schaltet.
Bei Bedarf sprintet unser leise und kultivierter Test Audi A8 50 TDI Quattro in 5,9 Sekunden auf die Hunderter-Marke und ist bis zu 250 km/h schnell. Den angegebenen Normverbrauch von 7,0 Litern Diesel schafften wir jedoch nicht.
Exakt 7,5 Liter waren es bei zurückhaltender Fahrweise. Insgesamt konsumierte das Audi-Flaggschiff bei uns 8,4 Liter im Schnitt. – immer noch ein akzeptabler Wert für den opulenten Luxusliner aus Ingolstadt. (we/cen/Guido Borck)
Technische Daten Test Audi A8 50 TDI Quattro
Länge x Breite x Höhe (m): 5,19 x 1,95 x 1,47
Radstand (m): 3,00
Antrieb: V6, Diesel, 2967 ccm, AWD, 8-Gang-Aut.
Leistung: 210 kW / 286 PS bei 3500–4000 U/min
Max. Drehmoment: 600 Nm bei 1750–3250 U/min
Höchstgeschwindigkeit: 250 km/h
Beschleunigung 0 auf 100 km/h: 5,9 Sek.
WLTP-Durchschnittsverbrauch: 7,0 Liter
CO2-Emissionen: 183 g/km (Euro 6d)
Testverbrauch: 8,4 Liter
Leergewicht / Zuladung: min. 2095 kg / max. 615 kg
Kofferraumvolumen: 505 Liter
Max. Anhängelast: 2300 kg
Wartungsintervall: nach Anzeige
Basispreis: 99.900 Euro