Autotests, Auto Neuvorstellungen: Mazda 6


Mazda 6 Kombi. Foto: Auto-Reporter/Mazda

Vorstellung Mazda 6

Nun ist die Palette des neuen Mazda 6 komplett. Nach der Stufenheckversion, die bereits im November vergangenen Jahres präsentiert wurde, kommen nun eine Fließheck-Variante, der Kombi und ein Dieselmotor für alle dazu. Die Unterschiede zur Vorgängergeneration lassen sich mit ein paar Stichworten treffend zusammenfassen. Die Neuen sind größer und leichter, stärker und weniger durstig. Fließ-und Stufenheck stehen seit wenigen Tagen beim Händler, der Kombi soll im April folgen.

Der 2,5 Liter Benziner leistet nun mit 125 kW /170 PS rund 4 PS mehr. Sein maximales Drehmoment nahm um 19 Newtonmeter (Nm) auf 225 Nm zu. Der wesentliche Vorteil des neuen Benziners: Er braucht rund sieben Prozent weniger Benzin. Noch besser kann das der 2-Liter-Benziner (108 kW / 147 PS). Der braucht mehr als zehn Prozent weniger. Auf sogar elf Prozent weniger bringt es der Einstiegsbenziner mit 1,8 Liter Hubraum und 88 kW /120 PS. Hinter diesen Verbrauchswerten steckt viel Feinarbeit an den Motoren. Darüber hinaus gelang es Mazda aber auch, den 6-er aerodynamisch besser zu gestalten und sogar beim Gewicht einzusparen. Rund 35 bis 50 Kilogramm wiegt der neue 6-er weniger.


Mazda 6 Kombi. Foto: Auto-Reporter/Mazda

Das alles kommt auch dem 2,0-Liter MZR-CD-Turbodiesel zugute, der 103 kW / 140 PS leistet und sein maximales Drehmoment von 330 Nm ab 2000 Umdrehungen pro Minute (U/min) anbietet. Sein Verbrauch (Durchschnitt nach EU-Norm) sank zum Beispiel bei der Stufenheck-Variante um 6,7 Prozent auf 5,6 Liter pro 100 km, entsprechend 149 Gramm Kohlendioxid pro Kilometer. Bei den Benzinern liegt der Durchschnittsverbrauch zwischen 6,8 Liter (161 g/km) und 8,2 Liter (193 g/km) mit leichten Unterschieden, die sich aus der Karosserieform ergeben.


Mazda 6 Kombi. Foto: Auto-Reporter/Mazda

Der Kombi hat gegenüber dem Vorgänger um 7,5 Zentimeter in der Länge zugelegt. Er misst 4,76 Meter. Die Limousine und das Fließheck sind drei Zentimeter kürzer. Alle drei bieten mit mehr als 500 Litern etwa gleichgroße Laderäume. Beim Fließheck lässt der sich auf 1879 Liter und beim Kombi auf 1926 Liter vergrößern. Wobei das Umklappen der Rücksitze pfiffig gelöst wurde. Die Sache lässt mit einem Handgriff erledigen. Rund 500 Kilogramm bewältigen alle Varianten als maximale Zuladung.

Doch man würde dem neuen Mazda 6 nicht gerecht werden, wollte man ihn nur auf seine Maße, Werte und Nützlichkeit reduzieren; denn er soll mehr sein als ein normales Familienauto und hat in der Tat durchaus bemerkenswerte emotionale Qualitäten. Sein Äußeres ist nicht revolutionär oder auffällig, aber frisch, edel und gleichzeitig durchaus dynamisch. Wer sich die Zeit nimmt, die Details zu betrachten, der wird viele gut gestaltete Elemente und auch Merkmale von hoher Qualität finden. Mazda ist besonders stolz auf die kleinen Spaltmasse.

Innen setzt sich der Eindruck einer geschickten Mischung aus gefälligen, eleganten und sportlichen Elementen fort. Der Fahrer zum Bespiel sieht sich mit einem Arbeitsplatz konfrontiert, der gleichzeitig Sportlichkeit und Gediegenheit zeigt. Das Multifunktionslenkrad mit drei Speichen und einem dicken Kranz ist ein Hinweis, der kurze Schaltknüppel für das Fünf- oder Sechs-Gang-Getriebe ein weiterer. Auffällig die orangefarbene Armaturenbeleuchtung, die von kräftigem Blau umrahmt wird. Dieses Blau findet sich überall an der Armaturentafel und auf der scheinbar schwebenden Mittelkonsole dort, wo es um Bedienelemente geht.

Das Wachstum außen kommt natürlich den Passagieren entgegen, Besonders die Hinterbänkler finden mehr Platz für die Beine und mehr Kopffreiheit vor. Auch die größere Breite wird gern als Hinweis auf ein gehobenes Niveau hingenommen. Dazu passen die Sitze mit aktiven Kopfstützen, besonders dann, wenn man sich für die Lederausstattung entschieden hat.

Bei unserem kurzen Probegalopp auf den Straßen Norditaliens fanden wir jedenfalls nur einen Kritikpunkt: Die Federung wird mit kurzen Stößen nur schlecht fertig. Besonders die Hinterachse scheint dafür verantwortlich zu sein. Es mag an den großen – und damit auch schweren – 17-Zoll-Rädern oder daran gelegen haben, dass unser Testwagen nicht voll beladen war.

Mazda 6 Fließheck. Foto: Auto-Reporter/Mazda

Der Mazda 6 wird am 19./20. April in vier Ausstattungsversionen angeboten, bei denen schon die erste Stufe namens „Comfort“ eine gutes Niveau bis hin zur Klimaanlage aufweist. Darauf folgen die beiden Varianten „Exclusive“ und „Top“. Wer den 6-er gern ein bisschen sportlicher hätte, wählt den „Dynamic“ mit einer veränderten Optik und sportlichen Ausstattungsmerkmalen.

Die Preise lassen durchaus vermuten, dass Mazda alles daransetzen wird, sein Absatzziel von mehr als 17 000 Mazda 6 in Deutschland zu erreichen. Die Einstiegsversion kostet 23 400 Euro, der Dynamic in der Basis mit dem großen Benziner 29 500 Euro. Der teuerste Mazda 6 ist der Top mit Dieselmotor für 31 000 Euro. Bei den beiden teuersten Versionen geben die Aufpreislisten nicht mehr viel her außer Navi, Schiebedach und Metallic-Lackierung.

Ein Automatikgetriebe bietet Mazda zur Zeit nur für den 2,0-Liter-Benziner, und die deutschen Vertreter sehen auch keine Chance, dass sich daran in den kommenden zwei Jahren etwas ändert. Dafür erwarten sie für dieses Jahr noch einen stärkeren Diesel. Da sich der jetzige auf der Höhe der Technik befindet, darf man das vom angekündigten größeren Diesel wohl auch annehmen. Er wird sechs Zylinder, rund drei Liter Hubraum und mehr als 220 PS haben. (ar/Sm)

Daten: Mazda 6 Sport Kombi MRZ-CD 2.0 Liter Exklusive

Länge x Breite x Höhe: 4,79 m x 1,1,76 m x 1,49 m
Motor (Bauart, Hubraum): Vierzylinder Diesel, 1998 ccm
Max. Leistung: 103 kW / 140 PS bei 3500 U/min
Max. Drehmoment: 330 bei 2000 U/min
Verbrauch NEFZ im Mittel: 5,7 Liter
CO2-Emission: 1151 g/km
Beschleunigung 0 auf 100 km/h: 10,9 Sekunden
Höchstgeschwindigkeit: 198 km/h
Leergewicht/Zuladung: 1545 kg / 565 kg
Kofferraum: 519 Liter bis 1751 Liter
Basispreis: 27 900 Euro Von Peter Schwerdtmann (autoreporter)

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