Mercedes-Benz Sprinter gibt Gas


erdgas sprinter foto: autodino/mercedes


Mercedes-Benz Gas Sprinter

  • Sprinter 316 / 516 NGT mit Erdgasantrieb geht in Serie
  • Betriebskosten bis zu 30 Prozent niedriger als Dieselmotoren
  • Geringe Abgasemissionen
  • Leistung von 115 kW (156 PS)
  • Zahlreiche Varianten, Markteinführung im Mai 2008

Fahrzeuge mit Erdgasantrieb sind ein Fall für harte Rechner. So gilt bis zum Jahr 2018 für Erdgas ein reduzierter Steuersatz. Bezogen auf die Energiedichte ist Erdgas deshalb nur etwa halb so teuer wie Benzin. Energieversorger belohnen die Anschaffung von Erdgasfahrzeugen mit direkten Zuschüssen oder Tankgutscheinen. Beim Kauf gibt es von Instituten wie der KfW günstige Kredite. Darüber hinaus gewähren einige Kraftfahrzeug-Versicherungen Umwelt-Nachlässe. …

Gleichzeitig arbeiten Erdgasmotoren besonders sauber. Der Sprinter NGT
ist eingestuft nach EU4.
Erdgasmotoren stoßen de facto keine Partikel aus, auch die Emission von
Stickoxiden, Kohlenwasserstoffen und Kohlenmonoxid ist im Vergleich zum
Diesel drastisch reduziert. Nicht zuletzt läuft der Motor sehr geräuscharm.
Im Vergleich zu Benzinern fällt neben der Minderung von Kohlenmonoxid
und Kohlenwasserstoffen vor allem ein Vorteil von rund 20 Prozent beim
Ausstoß von CO2 ins Gewicht. Mit Biogas betrieben fährt der Sprinter NGT
sogar annähernd CO2-neutral.

Mercedes Benz setzt beim Sprinter NGT auf einen bivalenten Antrieb. Der
Basismotor, ein Vierzylinder mit 1,8 Liter Hubraum, lässt sich also ebenfalls
mit Benzin betreiben. Dies führt zu einer Reichweite von bis zu 1200
Kilometern.
Der Fahrer schaltet durch Druck auf eine Taste links vom Zündschloss
zwischen den Betriebsstoffen um. Eine Kontrollleuchte weist auf den Betrieb mit Erdgas hin. Über den aktuellen Füllstand des Gasvorrats informiert den Fahrer eine Anzeige im Cockpit. Die Betankung mit Erdgas erfolgt unmittelbar über dem Einfüllstutzen für Benzin.

Dank mechanischer Aufladung mit Kompressor leistet das Triebwerk 115
kW (156 PS) und erreicht ein maximales Drehmoment von 240 Nm. Beide
Angaben gelten sowohl für den Gas- als auch den Benzinbetrieb. Damit
übertrifft der neue Sprinter NGT die Werte seines Vorgängers (Leistung 95
kW/129 PS, Drehmoment 185 Nm) bei weitem. Der erdgasbetriebene Sprinter wird serienmäßig mit einem Sechsgang-Schaltgetriebe ausgerüstet, wahlweise mit einer Wandlerautomatik.

Erdgasfahrzeuge mit Pkw-Zulassung wie der Sprinter Kombi werden in der Kfz-Steuer so günstig wie Benziner mit Katalysator eingestuft. Dies alles summiert sich auf einen Vorteil in den Betriebskosten von bis zu 30 Prozent gegenüber einem vergleichbaren Diesel. In Relation zum Benziner liegt der Kostenvorteil noch höher.

Die Gastanks sind Platz sparend unterflur montiert und schränken den
Laderaum nicht ein. Beim Sprinter mit 3,5 Tonnen sind bis zu
sechs Tanks mit maximal 46 kg oder 294 l Volumen vorgesehen. Beim
Modell mit 5,0 Tonnen Gesamtgewicht kommen drei Tanks zum Einsatz.
Sie fassen 39 kg bzw. 246 l. Dank des ständig wachsenden
Tankstellennetzes, zur Zeit rund 2.500 Stationen in Europa, ist eine
weiträumige Versorgung mit Erdgas in den Ballungszentren gewährleistet.

Das Mehrgewicht des Sprinter mit Erdgasantrieb gegenüber
einem Sprinter mit Vierzylinder-Dieselmotor beläuft sich modellabhängig in
Serienausführung auf moderate Werte von rund 170 bis 300 Kilogramm. Diese Angabe variiert je nach Mehr- oder Minderausstattung mit Gastanks.

Zahlreiche Varianten des Sprinter NGT sind lieferbar: So gibt es ihn als
Sprinter 316 NGT mit 3,5 t zulässigem Gesamtgewicht als Kastenwagen,
Kombi, Pritschenwagen und Fahrgestelle in Standardlänge. Kastenwagen,
Pritsche und Fahrgestelle sind ebenfalls in langer Ausführung lieferbar.
Unter der Bezeichnung Sprinter 516 NGT stehen Pritsche und Fahrgestelle
ebenfalls mit fünf Tonnen Gesamtgewicht zur Verfügung.

Die Markteinführung beginnt länder- und ausstattungsspezifisch im Mai
dieses Jahres. (we)

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