Der neue S 600 Pullman Guard

der neue S 600 Pullman Guard. foto: autodino/mercedes

Der neue S 600 Pullman Guard

Gedacht eigentlich für Regierungen, Wirtschaft, gekrönte Häupter aber warum nicht auch für Unsereiner? Naja, wer es sich leisten kann…
Für großzügige Platzverhältnisse jedenfalls wurde der Radstand gegenüber der Langversion der sondergeschützten S-Klasse noch einmal um 115 Zentimeter verlängert und wuchs damit auf 4315 Millimeter. Der S 600 Pullman Guard erreicht dadurch mit 6356 Millimeter Gesamtlänge wahrhaft majestätisches Format.
Die technische Basis für die neue Pullman-Limousine liefert der S 600 Guard, das Spitzenmodell von Mercedes-Benz Guard. Als Antrieb dient ein Zwölfzylinder-Biturbo-Triebwerk mit 5513 Kubikzentimeter Hubraum. Es leistet 380 kW/517 PS und liefert ein Drehmoment von 830 Nm….

Fahrwerk und Fahrzeuggrundstruktur wurden angepasst. Die Anpassungsmaßnahmen schafften auch die konstruktive Voraussetzungen für den Einbau der gewichtigen Sonderschutz-Elemente. Zudem erhielt die neue Staatslimousine im Fond eine Dacherhöhung für noch mehr Einstiegskomfort und Kopffreiheit. Im Fond finden vier Passagiere Platz – hinter einer Trennwand in bequemen, der Pullman-Tradition folgend vis-à-vis angeordneten Sitzen.

Überdies bietet der neue Mercedes-Benz S 600 Pullman Guard seinen anspruchsvollen Passagieren höchst wirksamen Schutz vor terroristischen Angriffen. Der Höchstschutz entspricht der von staatlich anerkannten Institutionen geprüften und zertifizierten Widerstandsklasse B6/B7 und erfüllt weitere Zusatzanforderungen, die über die Norm hinausgehen, aber bei öffentlichen und unabhängigen Institutionen geprüft werden. Seine Armierung hält Gewehrprojektile aus dem militärischen Bereich auf und bietet Schutz gegen Splitter von Handgranaten und anderen Sprengsätzen. Zusätzliche Sicherheits-Features sind beispielsweise Reifen mit Notlaufeigenschaften, ein selbstdichtender Tank und eine Feuerlöschanlage.

der neue S 600 Pullman Guard. foto: autodino/mercedes

Um herausragenden Schutz zu bieten, rüsten Spezialisten mit langjähriger Erfahrung in Schutztechnik die Pullman-Limousine in Sindelfingen nach dem Prinzip des integrierten Sonderschutzes aus. Das bedeutet, dass die Schutzelemente für Türen, Rückwand, Seitenteile, Fahrzeughimmel, Stirnwand etc. nicht nachträglich in ein bereits fertiges Fahrzeug eingebaut, sondern von Grund auf in einem eigenständigen Produktionsprozess in die Rohkarosse integriert werden. Dabei erhält die komplette Fahrgastzelle eine Art Rüstung. Selbst Dachholme, Türschlösser und Türspalte sowie Außenspiegelbefestigungen und mehr beziehen die Spezialisten in ihr Sicherungskonzept mit ein. So entsteht ein umfassender Schutz auch an solchen Stellen, wo ein nachträglicher Einbau kaum noch möglich ist.
Ein weiterer Vorteil des integrierten Sonderschutzes: Die Schutzelemente werden nicht zur Belastung der Karosseriestruktur, sondern verstärken sie sogar. Zudem ermöglicht es der integrierte Aufbau, gleich von vornherein alle Verstärkungen in der Karosseriestruktur vorzunehmen, die das höhere Gewicht der Schutzelemente erfordert. Außergewöhnliche Langlebigkeit und die gleiche hohe Qualität in jeder Hinsicht, die auch konventionelle Serienmodelle der Stuttgarter Automarke auszeichnet, sind das Ergebnis.

der neue S 600 Pullman Guard. foto: autodino/mercedes

Background:
Schon beim Typ Nürburg 460 von 1928 hatte Daimler-Benz als erstes Unter-nehmen damit begonnen, Limousinen bereits ab Werk mit speziellen Schutzeinbauten zu versehen, die ihre Insassen gegen die Folgen von Beschuss und Sprengstoffanschläge wirkungsvoll schützten. Es folgten acht Jahrzehnte aufwändiger Materialerprobung, konsequenter Entwicklung, in denen Mercedes-Benz beim Sonderschutz jahrzehntelang eine Ausnahmestellung genoss.
Dem sondergeschützten Mercedes-Benz Typ Nürburg 460 folgten in den 1930er und 1940er Jahren die gepanzerten Varianten des „Großen Mercedes“ Typ 770 sowie der Typen 500 und 540 K. Im September 1963 stellte Mercedes-Benz ein neues, exklusives Repräsentationsfahrzeug für höchste Ansprüche vor – den legendären Typ 600. Schon kurz nach seiner Präsentation trug die Bundesregierung an Daimler-Benz den Wunsch nach einer gepanzerten Ausführung für Staatsgäste heran. Damit begann für die Stuttgarter Ingenieure eine neue Ära im Sonderschutzbau, bei dem sie – unter anderem wegen der nun üblichen selbsttragenden Karosserien – neue Überlegungen anstellen mussten. Da damals kein anderer deutscher Automobilhersteller gepanzerte Fahrzeuge ab Werk bauen konnte und Mercedes-Benz Limousinen hohes Ansehen bei vielen Regierungen weltweit genossen, entwickelte sich eine enge Zusammenarbeit zwischen den deutschen Behörden und Daimler-Benz. In ihrem Verlauf initiierte die Stuttgarter Automobilmarke viele neue technische Ansätze.

Als 1970 nach Überfällen auf Diplomaten in Lateinamerika plötzlich großer Bedarf an Sonderschutzfahrzeugen entstand, bot Daimler-Benz mit gepanzerten Fahrzeugen des Typs 280 SEL 3.5 eine passende Antwort. Mit den terroristischen Aktivitäten der RAF in den 1970er Jahren wuchs der Bedarf abermals. Von den Achtzylindermodellen 350 SE, 350 SEL, 450 SE und 450 SEL baute Mercedes-Benz deshalb Sonderschutz-Varianten und lieferte sie an ausgesuchte Kunden, darunter staatliche Institutionen und Regierungen in Europa und Übersee. Auch alle folgenden S-Klasse-Generationen waren seitdem stets als Sonderschutz-varianten erhältlich. Das gilt für die Limousinen der Baureihe 126 ebenso wie für die Fahrzeuge der Baureihen 140, 220 und die aktuelle Baureihe 221. Parallel dazu bietet Mercedes-Benz heute Sonderschutz-Limousinen nicht nur als S-Guard an, sondern auch als E-Guard und G-Guard.

(we)

2 Kommentare

  1. wieder nur das beste,oder jetzt der allerbeste,ich liebe mercedes benz autos.ich habe noch den alten 600er der schon seid über dreisig jahren noch schläft und auf aufwekung wartet.

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