Motorsport: Porsche Carrera Cup Deutschland, 9. Lauf auf dem Hockenheimring

Marco Holzer (GER) Porsche Carrera Cup Deutschland -09 Hockenheim 2008. foto: autodino/porsche

 

 

 

Porsche Carrera Cup Deutschland, 9. Lauf auf dem Hockenheimring, Rennbericht: Marco Holzer holt ersten Sieg, René Rast den Meistertitel

Das Finale des Porsche Carrera Cup Deutschland war der Lauf der Youngster: Der UPS-Porsche-Junior Marco Holzer (Bobingen, 20 Jahre) sicherte sich auf dem Hockenheimring einen souveränen Start-Ziel-Sieg und feierte damit seinen ersten Porsche-Triumph überhaupt und sicherte dem UPS-Porsche-Junior-Team den Gesamtsieg in der Mannschaftswertung. René Rast (Steyerberg) reichte an seinem 22. Geburtstag ein vierter Platz zum souveränen Titelgewinn…

Bereits am Start verteidigte Holzer, der zweitjüngste Pilot im schnellsten europäischen Markenpokal, seine Spitzenposition und steuerte als Führender in die erste Kurve. Mit einem fehlerfreien Lauf bot er seinen Verfolgern auf dem 4,57 Kilometer langen Kurs keine Chance auf einen Sieg. Holzer, der sein erstes Jahr im Carrera Cup und dem Nachwuchsprogramm von UPS und der Porsche AG bestreitet, kontrollierte das Rennen vom Kopf des Feldes und hielt die Führung souverän bis zum Ende nach 16 Runden. Für Marco Holzer ist dies der erste Sieg im 420 PS starken Porsche 911 GT3 Cup überhaupt und der erste Sieg des UPS-Porsche-Junior-Teams nach 2004. Mit dem Triumph von Holzer und dem achten Platz seines Teamkollegen Martin Ragginger (Österreich) erkämpften die beiden Nachwuchspiloten zusätzlich den Mannschaftstitel für das Junior-Team.

Das Podium beim Saisonfinale komplettierten Jörg Hardt (Bonn) und der Vorjahres-Meister Uwe Alzen (Betzdorf), die beide für das HP Team Herberth PZ Olympiapark starten. Bis zur vierten Rennrunde attackierten die beiden Routiniers den Nachwuchspiloten Holzer, mussten diesen dann aber ziehen und als Ersten den Zielstrich passieren lassen. Als Zweiter sah der 26-jährige Hardt die Zielflagge, dahinter folgte der 41-jährige Alzen.
Spitzenreiter René Rast hatte den Sprung aufs Podium mit dem vierten Rang knapp verpasst. An seinem 22. Geburtstag machte sich der Pilot des MRS Teams PZ Aschaffenburg dennoch das schönste Geschenk selbst, indem er seinen Vorsprung in der Meisterschaftswertung ausbaute und sich so zum neuen Champion des Porsche Carrera Cup Deutschland machte. Im Verlauf der Saison gelang Rast bei sechs von neun Läufen der Sprung aufs Podium. Auf dem Weg zum Titelgewinn triumphierte er als Laufsieger beim Saisonauftakt in Hockenheim und platzierte sich mit seinem Porsche 911 GT3 Cup drei Mal auf Position zwei und zweimal auf dem dritten Rang.

Die Plätze fünf und sechs beim letzten Lauf des Jahres gingen an Robert Renauer (Jedenhofen, Farnbacher Racing PZ Nürnberg) und Thomas Jäger (München, Online Leasing Racing Team PZ Nürnberg). Chris Mamerow (Waltrop) überquerte den Zielstrich mit seinem Porsche auf dem siebten Rang. Damit beendete der 23-jährige Pilot vom Team Mamerow Racing PZ Essen seine fünfte Carrera-Cup-Saison mit dem dritten Gesamtrang. Als Neunter kam der dreifache Laufsieger Jan Seyffarth (Querfurt) ins Ziel auf dem Hockenheimring. Der 22-jährige ehemalige UPS-Posche-Junior, der nun für SMS Seyffarth-Motorsport unterwegs ist, wurde damit Vizemeister und feierte den bislang größten Erfolg in seiner Karriere.

Marco Holzer (Sieger): „Mein erster Sieg, in meiner ersten Saison, im ersten Porsche-Jahr – das ist unglaublich. Der Start ist mir wieder einwandfrei geglückt, was eigentlich bis Barcelona ein großes Manko von mir war. Jörg und Uwe haben in der Anfangsphase extrem viel Druck gemacht. Ich war ein wenig nervös und dachte mir dann, fahr wie im Qualifying – immer am Limit. Das ist mir gelungen, aber nur weil mir mein Team ein perfekt abgestimmtes Fahrzeug zur Verfügung gestellt hat.“ Jörg Hardt (Zweiter): „Mit dem Start bin ich absolut unzufrieden. Aber ansonsten ist es gut gelaufen. Für Marco hat es einfach nicht ganz gereicht. Uwe hat mich irgendwann vorbeigelassen, weil er merkte, dass ich schneller unterwegs war. Aber ich habe Marco einfach nicht einholen können. Er war heute zu schnell.“

Uwe Alzen (Dritter): „Das war ein guter Saisonabschluss. Zum Glück bin ich nochmals aufs Podium gefahren, das hat mir Mut gemacht. Denn die Saison war durchwachsen. Holzer ist wirklich toll gefahren. Das war ein tadelloses Rennen von ihm. Große Anerkennung. Ich habe gemerkt, dass ich nicht an Marco rankomme und habe dann Jörg vorbeigelassen.“ René Rast (Vierter und Meister): „Es war ein genialer Tag für mich. Wir haben das ganze Jahr über extrem hart gearbeitet. Jetzt den Titel an meinem Geburtstag zu holen, ist das genialste Geschenk, das ich bislang erhalten habe. Ich bin heilfroh, dass es geklappt hat. Das Rennen bin ich heute sehr überlegt gefahren und habe ich mich aus allen Zweikämpfen heraus gehalten. Ich bin nur auf Meisterschaft gefahren. Das ist mein absoluter Karriere-Höhepunkt!“

Martin Ragginger (Achter): „Wir haben heute unser großes Ziel erreicht, nämlich die Teamwertung zu holen. Dass Marco gewonnen hat, freut mich sehr für ihn. Herzlichen Glückwunsch! Ich habe leider meinen Start vermasselt und bin am Ende nur Achter geworden.“

Rennergebnis:
1. Marco Holzer (D), UPS-Porsche-Junior-Team, 27:56.381 Min. (158.404 km/h)
2. Jörg Hardt (D), HP Team Herberth PZ Olympiapark, + 0.348 Sekunden
3. Uwe Alzen (D), HP Team Herberth PZ Olympiapark, + 7.160
4. René Rast (D), MRS Team PZ Aschaffenburg, + 8.336
5. Robert Renauer (D), Farnbacher Racing PZ Nürnberg, + 11.451
6. Thomas Jäger (D), Online Leasing Racing Team PZ Nürnberg, + 12.044
7. Chris Mamerow (D), Mamerow Racing PZ Essen, + 12.404
8. Martin Ragginger (A), UPS-Porsche-Junior-Team, + 12.833
9. Jan Seyffarth (D), SMS Seyffarth-Motorsport, + 13.733
10. Nicolas Armindo (FR), ARAXA RACING PZ Reutlingen, + 14.925 *
* Platzierung vorläufig. Armindo ignorierte die schwarze Flagge der Rennleitung.

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