An Expression of Joy: Der neue BMW Z4 kreiert ein „Kunstwerk“

der mit dem großen Pinsel. foto: autodino/bmw

Wie der Künstler Robin Rhode und Regisseur Jake Scott den Roadster für einen TV Spot inszenieren

Man stelle sich vor: eine Leinwand beinahe so groß wie ein Fußballfeld. Darauf explosive Formen in leuchtenden Farben wie Rot, Gelb oder Blau. Dann erkennt man allmählich in den Spannungsbögen, Kreisen und großen Farbtupfern dieses gewaltigen Bildes, dass ein markantes Reifenprofil diese Spuren auf der weißen Fläche gezogen haben muss. Ein Kunstwerk, das es in dieser Art noch nicht gegeben hat. Der ausführende Künstler ist in diesem Fall ein Auto – der neue BMW Z4 Roadster….

„In dieser Arbeit soll für mich die Malerei selbst als kraftvolle, spannende Aktion zum Ausdruck kommen“, sagt Rhode. „Ein Sportwagen, quasi als Pinsel eingesetzt, gibt mir die Möglichkeit, die Beziehung zwischen Emotion, Technologie und Industriedesign auszuloten.“ Der Entstehungsprozess steht somit gleichbedeutend neben dem fertigen Werk. Nicht zuletzt deshalb trägt die Aktion auch den beziehungsreichen Titel „An Expression of Joy.“


der mit dem großen Pinsel. foto: autodino/bmw

Am Anfang standen Skizzen, die der junge Künstler mit schwarzer Fingerfarbe aufs Papier warf. Dann schuf er ein Storyboard, das die genauen Fahrmanöver und die jeweils eingesetzte Farbe zeigte. Eine Kopie davon hatte der Fahrer im Cockpit des Z4. Da man, außer vom Kran aus, die einzelnen Entstehungsphasen des Bildes nicht unmittelbar kontrollieren konnte, gab es noch eine Miniatur der Leinwand komplett mit Modellautos, um einzelne Fahrten simulieren zu können. Auch an die präzisen Fahrkünste des Piloten, der schon bei den Dreharbeiten zu „Italian Job“ am Steuer eines MINI sein Können unter Beweis gestellt hatte, wurden höchste Ansprüche gestellt. Gewohnt, auf Teststrecken ans Limit zu gehen, musste er sich hier genau an die Vorgabe des Künstlers halten. Manchmal, wenn Rhode noch nicht mit der Intensität des Farbauftrags zufrieden war, hieß es, exakt in der Spur mehrmals vorwärts und rückwärts zu fahren. Für den Farbauftrag wurden ferngesteuerte Düsen an den Achsen des Roadsters angebracht. Um einem ungewollten Mischeffekt durch Farbrückstände vorzubeugen, wurde jeweils immer wieder ein neuer Satz Reifen herangerollt.


der mit dem großen Pinsel. foto: autodino/bmw

Von Zeit zu Zeit betrat Rhode auch selbst die Leinwand, um einzelne Farben noch einmal selbst aus Kannistern auszugießen. Ein weiterer optisch reizvoller und völlig zufälliger Effekt am motorisierten Pinsel waren die unvermeidlichen Farbsprenkel am Radgehäuse des Z4 – auch sie dynamische Spuren der Bildkomposition. Die gewaltige Leinwand selbst besteht aus einzelnen Flächen, die zu einem Ganzen zusammengefügt worden waren. So konnte der Entstehungsprozess auch nach Planquadraten eingeteilt werden. Ein Umstand, der auch für den späteren Transport wichtig ist: Teile des spektakulären Riesenbilds gehen 2009 auf Tournee und werden schon Anfang Januar bei der Motor Show in Detroit gezeigt.

Gut zwölf Stunden hat diese auch für Robin Rhode und die Mitarbeiter außergewöhnliche Aktion gedauert. In dieser Zeit mussten aber ebenfalls Regisseur Jake Scott und sein Team die Farbfahrten des neuen Z4 aufzeichnen. Die Herausforderung dabei war sicherlich die Tatsache, dass die einzelnen Passagen des zukünftigen TV-Clips sofort „sitzen“ mussten. Mehrfache Takes waren bei diesen Filmaufnahmen einfach nicht möglich. Scott, der gerade seinen ersten Kinofilm dreht, hat schon mehrfach Auszeichnungen für seine Werbefilme und Musikvideos gesammelt. Er nutzte seine Erfahrungen bei Mitschnitten von Konzerten, um die Einmaligkeit dieser Live-Performance aufzuzeichnen. Die Bewegungen des Z4 wurden allein mit 45 simultan aufzeichnenden Kamerawinkeln eingefangen. Während Robin Rhode die Entfaltung der Farbchoreographie auf der Leinwand verfolgte, kontrollierte Jake Scott an vielen Monitoren die Kamerafahrten. „Für jeden Filmemacher ist es ein Geschenk, einem Künstler bei der Arbeit über die Schulter schauen zu dürfen“, erzählt er begeistert. „Man erlebt den Ursprung des kreativen Schaffensprozesses. Und wann hat man schon die Gelegenheit, beim Aufeinandertreffen von Kunst und Technologie so dicht dran zu sein?“


der mit dem großen Pinsel. foto: autodino/bmw

Ganz dicht dran in der ansonsten hermetisch abgeriegelten Halle war auch „Easy Rider“ Dennis Hopper. Der Filmstar war mit seiner Kamera im Auftrag der amerikanischen Ausgabe von „Vanity Fair“ dabei, um hautnah „An Expression of Joy“ als Art in Progress zu erleben. Als legendärer „Easy Rider“ versteht er nicht nur etwas von der Faszination von Motoren, er zählt auch zu den großen, ernsthaften Kunstsammlern Hollywoods.

Autodino meint: Genialität und Wahnsinn liegen wirklich eng beieinander…

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert