Russischer Autobauer GAZ spekuliert auf Opel-Know-how – Opel Astra soll in Russland gebaut werden

Russischer Autobauer GAZ spekuliert auf Opel-Know-how / Aktueller und neuer Astra für den russischen Markt aus Nischni Nowgorod

Nischni Nowgorod könnte schon bald der neue Produktionsstandort für ein Opel-Modell sein. Wie AUTO BILD in der am Mittwoch erscheinenden Ausgabe berichtet, entsteht im Werk des russischen Autobauers GAZ künftig der Opel Astra für den russischen Markt. Nach Insider-Informationen soll zunächst das aktuelle, später dann auch das neue Astra-Modell in der Wolga-Stadt vom Band laufen…

GAZ ist Industriepartner der russischen Sberbank, die künftig 35 Prozent an Opel besitzen wird. Gemeinsam mit dem kanadisch-österreichischen Zulieferer Magna (Anteil: 20 Prozent) gehören der russischen Bank sogar 55 Prozent von Opel. Zunächst als Retter von Opel gefeiert, zeigt sich schnell, dass die Firma GAZ die Rüsselsheimer zum Überleben braucht. Mit dem Opel-Geschäft sollen nun jährlich 180.000 Autos mehr die GAZ-Produktionshallen verlassen. Ob die Bestandsgarantien, die Magna für die deutschen Opelwerke gegeben hat, damit gefährdet ist, muss sich vor dem Hintergrund dieser neuen Pläne zeigen.

Sberbank-Chef German Gref zeigt sich in Zeitungsinterviews sehr erfreut: Russland übernehme eine „technisch hochentwickelte Produktion“ zu einem „beispiellos niedrigen Preis“. Auch der stellvertretende russische Ministerpräsident Sergej Iwanov verspricht sich Vorteile, denn man sei einem deutschen Autogiganten zu Hilfe gekommen.

Der Astra wäre nicht das erste Opel-Modell mit einem Fertigungsstandort in Russland. Der erste Opel Kadett, von 1936 bis 1940 gebaut, lebte nach dem Krieg als Moskwitsch 400 bis in die 50er-Jahre weiter. Russland hatte 1946 sämtliche Konstruktionspläne und ganze Fertigungsanlagen als Reparationsleistungen nach Osten verfrachtet. [autobild]

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