Streit um geplanten Mini-Opel

Detroit und Rüsselsheim favorisieren unterschiedliche Technikkonzepte für neuen Viersitzer unterhalb des Agila / Geplanter Verkaufsstart 2012

Opel ergänzt seine Modellpallette im Kleinwagen-Segment. Nach Informationen von AUTO BILD soll ein Mini-Opel unterhalb des Agila den krisengeschüttelten Autobauer stärken. Der Name des neuen Kleinwagens könnte Allegra lauten: ein kleiner Viersitzer mit eigenständiger Karosserie und maßgeschneidertem Innenraum. Die Technik stammt vom Corsa – oder vom Nachfolger des Chevrolet Matiz. Darüber ist zwischen der Konzernzentrale in Detroit und der Unternehmenszentrale in Rüsselsheimern heftiger ein Streit entbrannt, bei dem es vor allem um den Einfluss von General Motors (GM) bei den Rüsselsheimern geht.

Aktuell stehen zwei konkrete Konzepte zur Diskussion: Ein Drei-Meter-Auto mit dem Decknamen New Small, das auf einer verkürzten Corsa-Bodengruppe aufbaut und ein ähnliches Projekt mit dem Decknamen Sub-B Opel, dessen Technik die koreanische GM-Tochter DAT (früher Daewoo) zuliefert. Die US-Konzernzentrale favorisiert die koreanische Lösung, um sich auch weiterhin Einfluss bei Opel zu sichern. Für den designierten Opel-Chef Carl-Peter Forster birgt diese Variante dagegen eine große Gefahr: „DAT ist die verlängerte Werkbank von Chevrolet, und wenn Chevrolet dieses Auto bringt, sinken die Chancen für den Opel-Ableger.“ Deshalb favorisiert Forster die europäische Lösung, „weil für den Corsa-Ableger die Technik bereits fertig im Regal liegt und weil wir für relativ kleines Geld ein voll konkurrenzfähiges Fahrzeug auf die Räder stellen können“, so Forster gegenüber AUTO BILD.

Eine Entscheidung im Konzept-Streit muss schnell fallen, denn schon Ende 2012 soll der Allegra bei den Händlern zum Verkauf stehen – gebaut in einem bestehenden Corsa Werk, also in Eisenach, im polnischen Gliwice oder im spanischen Zaragoza.
Vom Opel Allegra sind vier verschiedenen Antriebsvarianten geplant: ein Drei- und ein Vierzylinder Benziner, ein Hybrid- sowie ein reiner Elektroantrieb. Ein Diesel-Modell wird es nicht geben, weil das Abgasthema nur mit teurer Nachbehandlung in den Griff zu bekommen ist und weil kleine Diesel am Weltmarkt kaum eine Rolle spielen. Der Preis für den Basis-Allegra soll bei 8.000 Euro liegen. (autobild)

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