Öko-Label bevorzugt schwere Autos

Kritik an geplanter Effizienz-Kennzeichnung von Pkw / Leopard-Panzer und Smart mhd in selber Effizienzklasse

Die Öko-Kennzeichnung, die die Bundesregierung Anfang 2011 für Pkw einführen will, bevorzugt schwere Autos. Das geht aus dem Gesetzesentwurf hervor, der AUTO BILD vorliegt. Je schwerer ein Auto ist, desto leichter wird es demnach, eine bessere Klasseneinteilung zu erzielen. ..

In Anlehnung an die Kennzeichnung von Hausgeräten sollen ab nächstem Jahr auch Pkw in die Effizienzklassen A+ bis G eingeteilt werden. Diese Klassifizierung ergibt sich aus Gewicht und Verbrauch: So darf ein 1000-Kilo-Auto bis zu 91 Gramm CO2 ausstoßen, um in Effizienzklasse A zu landen – das entspricht einem Verbrauch von knapp vier Liter Benzin auf 100 Kilometer. Ein Citroën C1 1.0 (68 PS, 875 Kilo, CO2-Ausstoß 106 Gramm) erreicht nur die Effizienzklasse D, während der 2,5- Tonnen schwere BMW X6 Active Hybrid mit einem CO2-Ausstoß von 231 Gramm in die bessere C-Klassifizierung fällt. Absurd: Der 62-Tonnen-Panzer Leopard 2 landet wie der Smart mhd mit Start-Stopp-Automatik (750 Kilo, 4,5 Liter Verbrauch) in der Effizienzklasse E.

Ex-Umweltminister Jürgen Trittin von den Grünen kritisiert die Öko-Kennzeichnung: „Die Bundesregierung ist einmal mehr vor der Automobil-Lobby eingeknickt“, so Trittin zu AUTO BILD. „Anstatt auf Innovationsanreize setzt die deutsche Autoindustrie immer noch auf schwere Luxusautos als Zukunftsmarkt. Die Zukunft gehört aber leichten, hoch effizienten Fahrzeugen und Antrieben. Diese Entwicklung scheint Deutschland zu verschlafen.“ [autobild]

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