HU künftig ohne TÜV & Co?

Werkstätten sollen Prüfrecht für Hauptuntersuchung (HU) erhalten / TÜV kritisiert ZDK-Vorstoß und warnt vor Gefälligkeitsgutachten

Kfz-Werkstätten sollen TÜV-Plaketten künftig selbst vergeben können. Wie AUTO BILD in der am Freitag erscheinenden Ausgabe (Heft 18) berichtet, fordert der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe e.V. (ZDK) das Recht für Werkstätten, Hauptuntersuchungen (HU) in Zukunft mit eigenem geschulten Personal durchführen zu dürfen – ohne neutrale Sachverständige von zugelassenen Prüforganisationen. Kritik an
dieser Forderung kommt von den Prüforganisationen: TÜV oder DEKRA stellen die Unabhängigkeit der Gutachter in Frage und sehen damit Verkehrssicherheit und Verbraucherschutz in Gefahr. Sowohl unnötig hohe Rechnungen wie auch Gefälligkeitsvergaben an gute Kunden könnten die Folge sein.

Juristische Rückendeckung bekommen die Prüforganisationen von Staatsrechtlern wie Michael Brenner: Weil die technische Kontrolle von Fahrzeugen Aufgabe des Staats sei, benötige ihre Übertragung an Privatpersonen eine besondere sachliche Rechtfertigung. Die sei aber „wegen des bestehenden Interessenkonflikts“ nicht gegeben, so Brenner zu AUTO BILD.

2015 will die EU die Prüfmethoden ihrer Mitgliedsländer angleichen. Welche Regelung dann allgemeingültig wird, ist noch offen. Im Gegensatz zu einigen EU-Ländern, werden Hauptuntersuchung und Reparatur in Deutschland strikt getrennt. „Das Gewerbe hat im bestehenden dualen System ständig Federn gelassen“, so ZDK-Vizepräsident Wilhelm Hülsdonk gegenüber AUTO BILD „Daher lassen wir prüfen, ob die HU vom
Kfz-Meisterbetrieb selbst durchgeführt werden kann.“  (autobild)

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