audi glasmotor

Peepshow – Audi Glasmotor

Als ich das las, dachte ich erst an einen Druckfehler. „Gasmotor“ statt „G(l)asmotor“. Aber der Audi „Glasmotor“ existiert wirklich, wenn auch nur zu Versuchszwecken mit synthetischen Kraftstoffen. Im Fokus der Ingenieure steht dabei die Gemischbildung und das Brennverhalten der synthetischen Kraftstoffe. Dafür simulierten sie in einer Druckkammer bei bis zu 15 bar und Temperaturen um 350 Grad Celsius die Bedingungen in einem Motor. Eine spezielle Kamera dokumentierte, wie sich der Kraftstoff während des Einspritzvorgangs verhält, denn nur eine saubere Gemischbildung ist die Grundlage für eine optimale Verbrennung.

Punktgenaue Injektion: Bei jedem Vorgang werden nur wenige Milliliter des Kraftstoffs in die Druckkammer eingespritzt. Audi testet synthetische Kraftstoffe mit gläsernem Motor Punktgenaue Injektion: Bei jedem Vorgang werden nur wenige Milliliter des Kraftstoffs in die Druckkammer eingespritzt.

Eine weitere Station bildete der gläserne Motor. Was sonst im Zylinder durch Metallwände verborgen bleibt, wird in diesem Testaufbau sichtbar. Durch ein kleines Quarzglas-Fenster beobachten die Experten, wie sich der Kraftstoff im Zylinder verteilt. So können sie die Interaktion des Kraftstoffs mit der Luftströmung im Brennraum beobachten. Bei jeder der maximal 3.000 Umdrehungen pro Minute im Forschungsmotors schießt eine winzige Menge Kraftstoff in den Glaszylinder, wird komprimiert, gezündet und das verbrannte Abgas ausgestoßen.

Das Fazit: Im Gegensatz zu den fossilen Brennstoffen, die abhängig vom Fördergebiet unterschiedliche Zusammensetzungen haben, sind die synthetischen Audi e-fuels absolut reine Kraftstoffe. Dank der chemischen Eigenschaften entstehen bei ihrer Verbrennung weniger Schadstoffe. Sie enthalten keine Olefine und auch keine Aromaten. Dadurch sorgen die synthetischen Kraftstoffe für eine bessere Gemischbildung, eine sauberere Verbrennung und niedrigere Emissionen.

Die nächste Aufgabe wartet bereits auf die Audi-Ingenieure: Sie wollen den Produktions­prozess rund um e-ethanol und e-diesel weiter optimieren. Dann können diese neuen Kraftstoffe auch auf den Markt kommen. Gemeinsam mit dem Partner Joule in Hobbs (New Mexico, USA) betreibt Audi die Forschungsanlage zur Herstellung von e-ethanol und e-diesel. In dieser Anlage produzieren Mikroorganismen mithilfe von Wasser (Brack-, Salz- oder Abwasser), Sonnenlicht und Kohlendioxid die hochreinen Kraftstoffe.

Teil der umfassenden Audi e-fuels-Strategie ist auch das e-gas project in Werlte. Es zeigt einen Weg auf, große Mengen grünen Stroms effizient und ortsunabhängig zu speichern, indem dieser in Methan umgewandelt und im Erdgasnetz eingelagert wird. (Foto: Audi)

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